Die Basis deiner Praxis: Warum deine Füße im Yoga alles verändern
- Rebecca Mischke
- 4. Apr. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. März
Stell dir vor, du baust ein Haus. Bevor du die Wände hochziehst oder das Dach deckst, brauchst du ein solides Fundament – sonst gerät alles ins Wanken. Genauso verhält es sich im Yoga: Deine Füße sind die Grundlage jeder Haltung. Sie tragen nicht nur dein Körpergewicht, sondern bestimmen auch deine Stabilität, Haltung und Ausrichtung. Doch wie oft schenkst du ihnen wirklich Aufmerksamkeit?
Viele Menschen nehmen ihre Füße als selbstverständlich hin – sie stecken den ganzen Tag in Schuhen, werden überlastet und oft vernachlässigt. Dabei können bewusste Fußarbeit und eine stabile Ausrichtung deine gesamte Yoga-Praxis revolutionieren, sondern auch Haltungsschäden vorbeugen und dein Körperbewusstsein stärken.

Die Füße – dein Fundament in der Yoga-Praxis
B.K.S. Iyengar beschreibt in Licht auf Yoga, dass die Füße die Wurzeln des Körpers sind. Sie geben uns Halt, beeinflussen unsere Haltung und sind entscheidend für das Gleichgewicht in jeder Asana. Sind die Füße falsch ausgerichtet, wirkt sich das auf die Knie, die Hüften, die Wirbelsäule und letztlich auf die gesamte Körperhaltung aus.
Iyengar betont, dass ein Yogi die Energie von der Erde durch die Füße aufnimmt und sie bewusst in jede Haltung leiten kann. Eine aktive, bewusste Fußarbeit schafft nicht nur eine stabile Basis, sondern auch eine tiefere Verbindung zum eigenen Körper.
Warum deine Füße im Yoga so entscheidend sind
Und dein gesamtes Körpergefühl verändern
Eine bewusste Fußarbeit im Yoga verändert nicht nur deine Asana-Praxis – sie verbessert deine gesamte Körperhaltung, verringert Fehlbelastungen und stärkt dein Gleichgewicht. Iyengar lehrt, dass der Körper von unten nach oben ausgerichtet werden sollte. Wenn deine Füße stabil und aktiv sind, können sich deine Knie, Hüften und die Wirbelsäule gesund ausrichten.
Vermeidung von Fehlhaltungen – Eine falsche Gewichtsverlagerung kann Knie- oder Hüftprobleme begünstigen.
Bessere Balance – Eine aktive Fußmuskulatur gibt dir mehr Kontrolle über deine Haltung.
Erhöhte Energieübertragung – Iyengar betont, dass eine stabile Fußverankerung die Energie nach oben durch den Körper leitet und Kraft in den Asanas ermöglicht..
So findest du Stabilität: Tipps für eine bewusste Fußausrichtung
Aktiviere deine Fußmuskulatur: Stehe aufrecht, spüre den Kontakt deiner Fußsohlen mit dem Boden und verteile dein Gewicht gleichmäßig. Stell dir vor, deine Füße sind wie Saugnäpfe, die dich mit dem Boden verbinden. Deine Basis ist dadurch fest verwurzelt und dein Körper stabil ausgerichtet.
Zehen bewusst einsetzen: Breite deine Zehen sanft auseinander und lege sie nacheinander entspannt und möglichst flach ab. Dies fördert die Balance und Stabilität in stehenden Haltungen. Oft klammern wir unbewusst mit den Zehen – das kann die Balance stören.
Innen- und Außenkanten ausbalancieren: Achte darauf, dass sowohl die Innen- als auch die Außenkanten deiner Füße gleichmäßig belastet werden. Dies unterstützt eine gesunde, gerade Ausrichtung der Knie und Hüften.Viele Menschen belasten ungleichmäßig: Entweder kippt der Fuß nach innen (Überpronation) oder nach außen (Supination). Achte darauf, beide Kanten gleichmäßig zu erden.
Fersen und Ballen nutzen: Drücke sanft die Fersen und den Ballen des großen Zehs in den Boden. Dadurch aktivierst du dein Fußgewölbe., so dass es sich anhebt. Die Beinmuskulatur wird dadurch aktiviert und du schaffst mehr Stabilität in stehenden Haltungen.
Die Kraft aus den Füßen aufbauen: Iyengar beschreibt, dass sich Energie von den Füßen nach oben durch den ganzen Körper verteilt. Eine starke Basis führt zu mehr Leichtigkeit und Stabilität in jeder Asana.
Tipp: Nimm dir in jeder Haltung einen Moment Zeit, um die Position deiner Füße zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
In dieser anfängerfreundlichen Yoga Session auf meinem YouTube-Kanal BESSER mit Becci liegt der Fokus auf den Füßen, von dort aus bauen wir alle Übungen auf. Mach mit und berichte mir von deinen Erfahrungen!
Einfache Yoga-Übungen zur Kräftigung & Mobilisierung der Füße
Wenn du deine Füße gezielt stärkst, wirst du eine enorme Verbesserung in deiner Praxis spüren, dich stabiler und sicherer fühlen. Diese einfachen Übungen kannst du direkt in deine Warm Up-Routine integrieren:
Zehensitz (Vajrasana) Setze dich auf deine Fersen, während deine Zehen aufgestellt sind. Diese Haltung dehnt die Fußsohlen und fördert die Beweglichkeit der Zehengelenke. Perfekt nach einem langen Tag in Schuhen!
Fußkreisen: Im Sitzen oder Stehen – hebe einen Fuß an und kreise ihn langsam in beide Richtungen. So mobilisierst du das Sprunggelenk und löst Verspannungen.
Zehenheben und -senken: Im aufrechten Stand hebe alle Zehen an und senke sie wieder ab. Diese Übung stärkt die Fußmuskulatur und verbessert die Balance.
Deine Füße sind mehr als nur das Ende deiner Beine – sie sind die Grundlage deiner Yoga-Praxis. Indem du ihnen mehr Aufmerksamkeit schenkst und gezielt an ihrer Ausrichtung arbeitest, legst du den Grundstein für eine stabile, sichere und erfüllende Asana-Praxis.
Beim nächsten Mal auf der Matte – starte bei deinen Füßen. Erspüre die Verbindung zur Erde, aktiviere deine Fußmuskulatur und baue deine Haltungen von unten nach oben auf. So legst du das perfekte Fundament für eine starke und gesunde Praxis!
Starke Füße, starke Praxis: Diese stehenden Yoga-Posen bringen dich ins Gleichgewicht!
Eine stabile Fußhaltung ist die Grundlage für viele stehende Yoga-Positionen. Sie hilft, das Gleichgewicht zu halten, Fehlhaltungen zu vermeiden und Kraft sowie Ausdauer aufzubauen. Hier sind einige stehende Yoga-Haltungen und stehende Balance-Asanas, die besonders von einer bewussten Fußarbeit profitieren:
Stehende Yoga-Asanas (Standhaltungen)
Diese Asanas erfordern eine gleichmäßige Gewichtsverteilung, starke Beine und eine aktive Verbindung zum Boden:
Tadasana (Bergpose) – Die Basis aller Standhaltungen. Eine stabile Fußverankerung sorgt für eine aufrechte Haltung und Ausrichtung.
Virabhadrasana II (Krieger 2) – Die äußere Kante des hinteren Fußes ist aktiv geerdet, um Knie- und Hüftgelenke richtig auszurichten.
Trikonasana (Dreieckshaltung) – Beide Füße müssen stabil arbeiten, um eine offene und balancierte Haltung zu ermöglichen.
Utkatasana (Stuhlhaltung) – Ein gleichmäßiger Druck auf beide Fußsohlen aktiviert die Beinmuskulatur und schützt die Knie.
Goddess Pose (Göttinnenhaltung) – Eine stabile Fußhaltung sorgt für Balance und schützt die Knie in dieser tiefen, kraftvollen Haltung.

Stehende Balance-Asanas
Diese Positionen erfordern eine besonders bewusste Fußausrichtung, um die Stabilität auf einem Bein zu gewährleisten:
Vrksasana (Baumhaltung) – Ein stabiler Standfuß sorgt für Gleichgewicht und Aufrichtung der gesamten Körperlinie.
Garudasana (Adlerhaltung) – Der Standfuß trägt das gesamte Gewicht und braucht eine gleichmäßige Verankerung für Stabilität.
Virabhadrasana III (Krieger 3) – Die bewusste Aktivierung der Zehen und Fußmuskulatur verhindert Wackeln und fördert eine starke Ausrichtung.
Natarajasana (Tänzerhaltung) – Eine gute Bodenverbindung des Standfußes hilft, Stabilität und Leichtigkeit zu finden.
Eka Pada Tadasana (Einbeinige Berghaltung) – Perfekt für die Verbesserung der Fußkraft und die Schulung des Gleichgewichts.
Jetzt bist du dran! ✨👣
Die Füße sind das Fundament deiner Yoga-Praxis – und wie bei jedem starken Bauwerk beginnt alles mit einer stabilen Basis. Je bewusster du deine Füße in den Boden verwurzelst, desto sicherer wirst du dich in den Asanas fühlen. Vielleicht wackelst du am Anfang in der Baumhaltung oder findest es ungewohnt, dein Gewicht gleichmäßig zu verteilen – das ist völlig normal! Mit jeder Wiederholung entwickelst du mehr Standfestigkeit, innere Kraft und Vertrauen in deinen Körper.
Also, schnapp dir deine Matte, probiere ein paar dieser Haltungen aus und spüre, wie sich deine Balance verbessert. Erlaube dir, neugierig zu bleiben, spielerisch zu entdecken und mit der Zeit tiefer in deine Praxis einzutauchen. Jeder kleine Fortschritt zählt – und wer weiß, vielleicht stehst du bald ganz mühelos auf einem Bein wie eine Eiche im Wind. 🌳💛
Los geht’s – verbinde dich mit der Erde, finde deine Stabilität und genieße den Moment! 🙌✨
Deine Becci
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